Ein spektakulärer Geheimdienst-Coup des ukrainischen Nachrichtendienstes sorgt für Unruhe in Moskau: Der Militärgeheimdienst HUR hat interne Unterlagen des strategischen Atom-U-Bootes K-555 Knyaz Pozharsky veröffentlicht – eines der modernsten Kriegsschiffe der russischen Marine.
Die brisanten Dokumente umfassen nicht nur Listen der Besatzungsmitglieder, sondern auch Kampfbefehle, Vorschriften, Details zu Überlebenssystemen und technische Spezifikationen. Besonders sensibel: Ein Auszug aus dem Logbuch, der den täglichen Betrieb und den Gefechtsmodus des U-Boots beschreibt. Damit erhält Kiew tiefe Einblicke in den Ablauf der U-Boot-Einsätze.
Die Knyaz Pozharsky gehört zur Borei-A-Klasse, einer neuen Generation russischer strategischer Atom-U-Boote, die speziell für die nukleare Abschreckung entwickelt wurden. Ausgestattet mit 16 Startrohren für Interkontinentalraketen des Typs RSM-56 Bulawa, kann das U-Boot bis zu 160 nukleare Sprengköpfe transportieren – eine massive Bedrohung im globalen Gleichgewicht.
Erst am 24. Juli wurde das U-Boot offiziell in die 31. U-Boot-Division der Nordflotte integriert und von Wladimir Putin persönlich in den Kampfeinsatz beordert. Dass Kiew nun Zugang zu solch sensiblen Informationen hat, gilt als schwerer Schlag für Russlands militärische Geheimhaltung.
Russlands U-Boot-Flotte zählt derzeit rund 58 Einheiten, darunter 10 strategische Atom-U-Boote (SSBNs) und 26 Jagd-U-Boote mit Nuklearantrieb (SSNs). Die Borei-A-Klasse, zu der auch die Knyaz Pozharsky gehört, bildet das Rückgrat der russischen nuklearen Triade für die kommenden Jahrzehnte. Sie sind leiser, schwerer ortbar und technologisch weit überlegen gegenüber älteren Modellen der Delta- oder Typhoon-Klasse.
Militärexperten sprechen von einem bedeutenden Informationsvorsprung für die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten. Die detaillierten Erkenntnisse über Organisation, Technik und Einsatzabläufe könnten helfen, russische U-Boot-Operationen besser zu überwachen und abzuwehren.

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