Lyft, bislang ausschließlich in Nordamerika aktiv, wagt nun also seinen Markteintritt in Europa. Möglich wird dies durch die kürzlich erfolgte Übernahme der Mobilitätsplattform Freenow von BMW und Mercedes-Benz für rund 175 Millionen Dollar.
Freenow ist in neun europäischen Ländern und über 180 Städten aktiv – diese bestehende Infrastruktur nutzt Lyft nun als Sprungbrett für den europäischen Markt. Während Lyft für die Plattform, Kundenservice und Flottenlogistik verantwortlich zeichnet, liefert Baidu die autonomen Apollo-Go-Fahrzeuge inklusive technischem Support. David Risher, CEO von Lyft, betont: „Mit Baidus Erfahrung beim Betrieb des weltweit größten autonomen Fahrdienstes bringen wir Millionen Europäern die Vorteile selbstfahrender Autos näher.“
Baidu betreibt bereits über 1000 fahrerlose Taxis in 15 chinesischen Städten, darunter Wuhan, und hat mehr als elf Millionen autonome Fahrten absolviert. Der europäische Start ist für Lyft und Baidu ein „Meilenstein auf der globalen Reise“, erklärte Baidu-CEO Robin Li.
Doch das Projekt steht unter Vorbehalt: Nationale und regionale Behörden müssen den Einsatz genehmigen. Vor allem in Deutschland ist die regulatorische Freigabe noch offen.
Der internationale Wettbewerb um Robotaxis verschärft sich. In Großbritannien soll laut Medienberichten bereits im Frühjahr 2026 der erste kommerzielle Robotaxi-Dienst starten. Auch Waymo, Tochter des Google-Mutterkonzerns Alphabet, plant, seine autonomen Fahrzeuge massiv auszubauen. Bis 2026 will Waymo 2000 neue Robotaxis in US-Großstädten einsetzen. Uber, der globale Konkurrent von Lyft, arbeitet parallel mit Volkswagen und dem chinesischen Startup Momenta an eigenen autonomen Flotten für Europa.
Lyft und Baidu setzen auf Geschwindigkeit – das Jahr 2026 wird zum Startschuss für eine neue Mobilitätsära in Europa.