Preisschock am Kaffeemarkt: Coca-Cola steigt aus, Keurig rüstet auf

Während Coca-Cola aussteigt, setzt Keurig auf Expansion. Zwei Milliarden-Deals zeigen, wie teuer Kaffee geworden ist – und dass für Konsumenten die Preisspirale weiterdreht.

Reuters

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Gleich zwei mögliche Großdeals rütteln den internationalen Kaffeemarkt auf: Laut Sky News und Reuters führt Coca-Cola Gespräche über den Verkauf seiner Kette Costa Coffee. Parallel dazu will der US-Getränkeriese Keurig Dr Pepper für rund 18 Milliarden Euro den niederländischen Röster Jacobs Douwe Egberts Peet’s (JDE) übernehmen.

Für Coca-Cola wäre es ein Rückzug aus einem Geschäft, in das man erst 2018 groß eingestiegen war. Damals bezahlte der Limonadenhersteller 4,4 Milliarden Euro für Costa Coffee, das in Europa zeitweise sogar mehr Filialen als Starbucks betrieb. Heute jedoch ist die Bilanz ernüchternd: Trotz Umsatzsteigerungen schrieb die Kette zuletzt Verluste, die Zahl der Filialen wurde deutlich reduziert. Konzernchef James Quincey erklärte jüngst, die Investition habe die Erwartungen „nicht erfüllt“.

Kaffee wird immer teurer

Anders Keurig Dr Pepper: Der Konzern setzt voll auf Expansion und will mit der JDE-Übernahme zum globalen Player werden. Die neue „Global Coffee Co.“ würde auf einen Umsatz von 16,7 Milliarden Euro kommen und in über 100 Ländern präsent sein. Marken wie „Senseo“ und „Tassimo“ sollen so in den USA Fuß fassen, während Keurig seine Stärke in Nordamerika in das europäische Geschäft einbringt.

Die Hintergründe sind eindeutig: Kaffee wird immer teurer. Dürren, unregelmäßige Regenfälle und höhere Transportkosten treiben die Preise an den Börsen auf Rekordniveau. Für Verbraucher bedeutet das, dass die Preise im Handel und in Cafés weiter steigen dürften.

Wie die Wirtschaftswoche berichtet, rechnen JDE und Keurig nach dem Zusammenschluss mit Synergien von rund 400 Millionen Dollar. Branchenkenner gehen davon aus, dass weitere Fusionen folgen werden – denn viele Röstereien sehen Zusammenschlüsse als einzigen Weg, um die steigenden Kosten noch abzufangen.