USA: Bewaffnete Drohnen sollen Massaker an Schulen verhindern

Bis zu 90 bewaffnete Drohnen sollen an Schulen in Florida künftig Amokläufer aufspüren und sogar beschießen. Experten warnen jedoch, dass die High-Tech-Helfer die Lage im Ernstfall eher verschärfen könnten.

Symbolbild: . REUTERS/Marko Djuric

Symbolbild: . REUTERS/Marko Djuric

In den USA werden Amokläufe an Schulen mit immer drastischeren Mitteln bekämpft. Drei Schulbezirke in Florida setzen nun erstmals auf bewaffnete Drohnen, die bei einem Angriff binnen Sekunden starten und den Täter nicht nur lokalisieren, sondern auch direkt bekämpfen sollen. Bis zu 90 Stück werden je nach Größe pro Schule installiert.

Die Drohnen des texanischen Herstellers „Campus Guardian Angel“ sollen in nur fünf Sekunden aus gesicherten Boxen starten und mit bis zu 160 km/h fliegen. Ihre Hauptaufgabe ist die Live-Übertragung an Polizei und Sicherheitskräfte. Zusätzlich können sie Pfeffer- oder Gummigeschoße abfeuern, Glas zerschlagen oder Täter durch Ablenkung kampfunfähig machen. Gesteuert werden sie von Teams in Austin (Texas), bestehend aus Piloten und Taktikspezialisten.

Gouverneur sieht Sicherheitsgewinn

Der Hersteller vergleicht sein System mit einer Sprinkleranlage: So wie Brände in Schulen durch automatische Löschsysteme eingedämmt würden, könne auch ein Amoklauf durch Drohnen schneller gestoppt werden. Befürworter wie Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der den Einsatz mit über einer halben Million Dollar fördert, sehen darin einen entscheidenden Sicherheitsgewinn.

Drohnen sollen die Gangaufsicht übernehmen. Foto: Campus Guardian Angel
Drohnen sollen die Gangaufsicht übernehmen. Foto: Campus Guardian Angel

Doch Experten zweifeln: Unklar sei, ob Drohnenpiloten in Stresssituationen die Übersicht behalten und ob die Fluggeräte zuverlässig zwischen Angreifern und Sicherheitskräften unterscheiden können. Auch die Vielzahl an Geräten könnte die ohnehin chaotische Lage zusätzlich verschärfen.