Die neue Steuer auf Kraftstoffe und Heizung, die wir alle bald zahlen müssen, stieg am Dienstag an der ICE-Börse in London auf einen neuen Rekordwert.
Der Terminkontrakt für die sogenannte Emissionszertifikat für Haushalte mit Fälligkeit im Dezember 2027 stieg auf einen Preis von 87,2 Euro.

Ein solcher Preis würde bedeuten, dass wir ab 2027 beispielsweise für Kraftstoffe, Diesel und Benzin durchschnittlich 25 Cent mehr bezahlen würden. Bei einer 50-Liter-Tankfüllung würde dies mehr als 12 Euro zusätzlich ausmachen.
Seit Anfang August ist der Preis für die genannte Emissionszertifikate an der Londoner Börse um weitere drei Euro gestiegen. Experten zufolge wird sie bis 2030 um weitere rund 100 Prozent teurer werden.
Mike Azlen, Chef von Carbon Cap, dem weltweit größten Hedgefonds, der sich auf Investitionen in Emissionszertifikate konzentriert, erwartet beispielsweise einen Anstieg des Durchschnittspreises für Emissionszertifikate von 60 Dollar pro Stück im letzten Jahr auf 120 Dollar im Jahr 2030. Das ist tatsächlich eine Verdopplung.
Es handelt sich um einen Durchschnittspreis, der auch einige andere Quotenmärkte als den EU-Markt umfasst, wo die Quoten weltweit mit Abstand am teuersten sind. Laut Azlen werden Investitionen in Quoten den Anlegern bis 2030 13 Prozent pro Jahr einbringen. Und das allein dadurch, dass sie jetzt die entsprechenden Terminkontrakte kaufen und halten.
Dabei muss der Preis für Quoten auch danach hoch bleiben und weiter steigen. Der Grund dafür ist, dass die einzelnen Länder keine andere Wahl haben, wenn sie ihre Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 durch Quoten erfüllen wollen.
Sie haben sich nämlich zur Dekarbonisierung verpflichtet, und wenn sie deren Parameter einhalten wollen, müssen sie fossile Energien so stark verteuern, dass es die Menschen wirklich „schmerzt” und sie in emissionsfreie oder emissionsarme Energiequellen investieren müssen [z. B. in emissionsfreie Pumpen oder Elektroautos, Anm. d. Red.].
Genau darauf setzen große Kohlenstoffspekulanten vom Typ Azlen, die sich damit am einen Ende des Geldflusses wiederfinden. Am anderen Ende steht beispielsweise ein alleinstehender Rentner aus einem Haus auf dem Land, dessen Ausgaben für die Beheizung seines Hauses oder für Kraftstoff für sein Auto aufgrund der Emissionszertifikate um Hunderte von Euro pro Jahr steigen werden.
Der Text wurde ursprünglich auf der Website lukaskovanda.cz veröffentlicht.