Jetzt kommt’s „Faust“-dick: Rom streitet um Goethes Kaffeehaus

Es ist Italiens berühmtestes Café – sogar Johann Wolfgang von Goethe schrieb schon hier. Jetzt eskaliert der Streit um Roms Caffè Greco völlig, das 260 Jahre alte Kaffeehaus steht vor dem Aus. Am 22. September soll die Zwangsräumung erfolgen.

Seit Anfang August sind die Türen bereits verriegelt. Dort, wo einst Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) sich inspirieren ließ, hängt nur ein Zettel „Ferien“. Hintergrund ist ein jahrelanger Streit um die Immobilie. Eigentümer ist das Israelitische Krankenhaus. Nachdem der Mietvertrag im Jahr 2017 ausgelaufen war, forderte das Krankenhaus das Gebäude zurück – oder eine Erhöhung der Miete von 22.000 auf 120.000 Euro pro Monat! 

Dem widersetzten sich die Betreiber des traditionsreiches Cafés an der Via dei Condotti, das Ehepaar Carlo Pellegrini und Flavia Iozzi – allerdings erfolglos. Wenig später entschied ein Gericht in Rom die Zwangsräumung. Eine Entscheidung, die später auch vom Obersten Gericht bestätigt wurde.

Danach begann ein monatelanges Tauziehen. Der ursprüngliche Räumungstermin war auf den 20. Februar angesetzt, wurde jedoch mehrfach verschoben. Zunächst auf den 29. Juli , dann auf den 1. September und jetzt auf den 22. September.

Ob damit das Ende des legendären Caffè Greco besiegelt ist, steht derzeit in den Sternen. Der italienische Maler Giorgio de Chirico, einst Stammgast des Cafés, nannte das Greco "den Ort, an dem man sitzen und auf das Ende der Welt warten kann".