Er hat ja schon des öfteren die Welt in Staunen versetzt, aber dieses Mal sorgt er für richtig viel Aufregung. Zum einen, weil er sich mit seinem neuesten Werk am streng bewachten Royal Court of Justice mitten im Zentrum von London verewigt hat. Zum anderen wegen des Motivs: Das neueste Graffiti des britischen Künstlers zeigt einen Richter, der mit einem Hammer auf einen Demonstranten einschlägt. Der Demonstrant liegt am Boden und hält ein blutbespritztes Plakat in die Höhe.
Besonderes brisant: Der neueste Banksy wird als mögliche Reaktion auf die Verhaftung von Hunderten Demonstranten interpretiert, die am vergangenen Wochenende in London gegen das Verbot der als terroristisch eingestuften Gruppe „Palestine Action“ demonstriert hatten.
Inzwischen musste das Graffiti von Security-Mitarbeitern mit schwarzen Plastikfolien und zwei Metallbarrieren bedeckt werden, es wird rund um die Uhr bewacht. Ein Sprecher der britischen Gerichte und Tribunale erklärte gegenüber BBC, dass das Gebäude unter Denkmalschutz stehe und man „verpflichtet sei, seinen ursprünglichen Charakter zu bewahren“.
Banksy zählt zu den bekanntesten Künstlern der Welt, bei Auktionen werden seine Werke für Millionen versteigert. So erzielte sein 2,5 m hohes und 4,2 m breites Gemälde "Devolved Parliament" bei einer Sotheby's-Auktion im Oktober 2019 die Rekordsumme von 9,9 Millionen Pfund (11 Millionen Euro). Sein berühmtestes Graffiti ist allerdings das „Mädchen mit Ballon“. Teil einer Serie von Straßenkunstwerken in London, die im Jahr 2002 begann, zeigt dieses Bild ein kleines Kind, das nach einem roten Ballon in Form eines Herzens greift.
Die wahre Identität des geheimnisvollen Street-Art-Künstlers ist bis heute nicht geklärt, obwohl viele Spekulationen und Gerüchte existieren. Die am weitesten verbreitete Theorie ist, dass Banksy der britische Künstler Robin Gunningham ist, basierend auf biografischen Übereinstimmungen und Analysen der Kunstwerke.