Es war mehr als 50 Jahre ihr Zuhause, das Kloster Goldenstein (seit 1877) am Rande von Salzburg. Bis sie Ende 2023 „umgesiedelt“ wurden – gegen ihren Willen. „Wir haben so Heimweh gehabt“, erzählt Schwester Rita traurig der deutschen Bild.
Laut einem Sprecher des Augustiner-Ordens seien die drei verbliebenen Ordensschwestern nicht mehr in der Lage gewesen, ihr Leben selbstständig zu bestreiten. Das sieht Schwester Bernadette allerdings ganz anders: „Wir können das sehr wohl. Und als wir unser ewiges Gelübde abgelegt haben, bekamen wir das Wohnrecht für das Kloster bis zum Tod. Dieses Recht haben wir uns genommen.“
Und das hat das rüstige Nonnen-Trio in der Tat: Anfang September „flüchteten“ Rita (81), Regina (86) und Bernadette (88) aus ihrem Pflegeheim und besetzten ihr früheres Kloster in Elsbethen. Und denken nicht daran, ihr Zuhause wieder zu verlassen. „Wir wollen und werden hier bleiben!“
Mit der Besetzung widersetzen sich die drei Augustiner-Chorfrauen allerdings allen kirchlichen Anordnungen. Da ist sogar Propst Markus Grasl, der für die Nonnen zuständige Leiter des Stifts Reichersberg, völlig ratlos. Grasl hat bereits mehrfach öffentlich die Rückkehr der drei Nonnen ins Pflegeheim gefordert – vergeblich. „Es gibt eine gewisse Ratlosigkeit“, sagte Grasls Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Die Frauen bräuchten medizinische Versorgung, und das Klostergebäude sei für pflegebedürftige Menschen nicht geeignet, argumentiert er. Umbaumaßnahmen hätten die Schwestern bislang abgelehnt.
Für Bernadette, Regina und Rita aber noch lange kein Grund aufzugeben. Und sie haben nicht nur himmlische Hilfe. 30 ehemalige Schülerinnen der Augustiner-Chorfrauen, die auch die Mittelschule Goldenstein leiteten, haben sich jetzt auf ihre Seite geschlagen und appellieren in einem Brief an den geistlichen Oberen der Schwestern: „Bitte zeigen Sie ein bisschen Menschlichkeit und lassen die Schwestern in ihrem alten Zuhause auch alt werden.“