Jetzt will auch Spanien nicht mehr mitsingen: Nach Irland, Slowenien, Island und den Niederlanden droht auch Spanien mit einem Boykott des ESC 2026. „Wenn es uns nicht gelingt, Israel auszuschließen, sollte Spanien nicht teilnehmen“, erklärte Kulturminister Ernest Urtasun im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Und Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez setzt noch eins drauf: Er hatte bereits im Mai gefordert, Israel aufgrund der Kritik an dessen militärischem Vorgehen im Gazastreifen vom Song Contest auszuschließen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, erweitert Sánchez seine Forderung nun auch auf internationale Sportwettkämpfe. Israel sollte wie Russland von diesen ausgeschlossen werden, bis die „barbarischen Handlungen“ ein Ende haben.
Und Österreich? Österreich hat sich ganz klar für die Teilnahme Israels ausgesprochen. Der ORF-Stiftungsrat hatte erst vergangene Woche Generaldirektor Roland Weißmann in seiner diesbezüglichen Haltung unterstützt. Und auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sprach sich für eine Teilnahme aus. „Ein Song Contest ohne Israel ist undenkbar.“
ESC-Direktor Martin Green versucht es indes mit Diplomatie und äußerte Verständnis für die Bedenken mehrerer Länder angesichts der katastrophalen Lage im Gazastreifen. Die Beratungen der EBU-Mitgliedstaaten zu diesem Thema seien jedoch noch nicht abgeschlossen. Bis Mitte Dezember müssen die teilnehmenden nun Sender mitteilen, ob sie beim Finale des ESC am 16. Mai in Wien dabei sind.
In Österreich und vor allem in der Gastgeberstadt Wien laufen inzwischen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Einige der derzeit wichtigsten Fragen: Welche notwendigen Sicherheitsmaßnahmen müssen angesichts der angespannten Lage getroffen werden?
Der Eurovision Song Contest im kommenden Jahr ist bereits die 70. Ausgabe des Musikwettbewerbs. Mit jährlich rund 170 Millionen Zuschauern ist der ESC das größte im Fernsehen übertragene Musikereignis der Welt. Die diesjährige Ausgabe in der Schweiz erreichte 166 Millionen Zuschauer in 37 Ländern. Bereits die vergangenen Wettbewerbe in Basel und im schwedischen Malmö waren von Kontroversen über Israels Kriegsführung im Gazastreifen überschattet.
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