IQ-Verlust, Herzprobleme: So schädlich ist Mikroplastik für unsere Kinder

Internationale Experten schlagen Alarm: Plastik birgt noch größere Gesundheitsrisiken als bisher gedacht. Laut neuen Studien können sie bei Kindern sogar zu IQ-Verlust, Hormonstörungen und Herzproblemen führen – bis ins Erwachsenenalter!

Illustrationsfoto. Foto: kieferpix/Getty Images

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Dass Chemikalien in Kunststoffen gesundheitsschädlich sind, ist bekannt. Wie sehr, haben jetzt Wissenschaftler der New York University (NYU), der Universität Belgrad und des Nationalen Rats für wissenschaftliche Forschung in Buenos Aires nachgewiesen. Sie haben in den vergangenen Monaten 140 Arbeiten zu den Auswirkungen von Mikroplastik ausgewertet und jetzt im Fachjournal „The Lancet Child & Adolescent Health veröffentlicht.

Besonders alarmierend: Laut den neuesten Ergebnissen begünstigen Chemikalien wie Phthalate, Bisphenole und sogenannte PFAS Erkrankungen in mehreren Organen, stören die Funktion von Hormonen und können zu Problemen im Nervensystem sowie zu IQ-Verlust führen. Auch Herzprobleme, ADHS und Fettleibigkeit werden mit der Belastung durch Giftstoffe aus Plastik in Verbindung gebracht, schreibt das internationale Team mit Verweis auf seine Studien.

„Wenn wir wollen, dass Kinder gesund bleiben und länger leben, müssen wir die Verwendung dieser Materialien ernsthaft einschränken“, mahnt der Hauptautor der Studie, Leonardo Trasande von der NYU. Denn die Chemikalien fänden sich in unzähligen alltäglichen Plastikgegenständen, etwa in Lebensmittelverpackungen, Spielzeug, Kosmetika, sogar in Papierquittungen, so Trasande weiter.

Einfache Änderungen helfen

„Es gibt sichere und einfache Maßnahmen, mit denen Eltern die Plastikbelastung ihrer Kinder begrenzen können, ohne ihr Budget zu sprengen“, ergänzt der Wissenschaftler. Es könnte schon helfen, Plastikbehälter durch solche aus Glas oder Edelstahl zu ersetzen und Kunststoff nicht in die Mikrowelle oder die Spülmaschine zu geben. Wobei umstritten ist, ob Getränke in Glasflaschen tatsächlich weniger Mikroplastik enthalten als solche in Plastikflaschen.

Und auch die Politik müsse endlich handeln, die Experten fordern strengere Regulierungen. Erst im August hatte die Staatengemeinschaft in Genf erneut über einen globalen Plastikvertrag verhandelt. Mehr als 100 Staaten setzten sich für verbindliche Produktionsobergrenzen ein. Ein Abkommen kam jedoch nicht zustande.

Dazu berichtete auch die Zeit: https://www.zeit.de/wissen/2025-09/studie-gefahr-plastik-chemikalien-forscher