Donald Trump erklärte am Sonntag auf seiner Reise nach Israel, der Krieg in Gaza sei beendet und die Region beginne sich zu „normalisieren“. Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas gilt seit Freitag, 11.00 Uhr MEZ. Vermittler des Abkommens sind neben den USA auch Ägypten, Katar und die Türkei.
Ein Schlüsselmoment soll die erwartete Freilassung aller Geiseln bis heute, Montag, 11.00 Uhr, sein. Israel rechnet mit der Freilassung von 20 lebenden Geiseln, deren Namensliste die Hamas veröffentlicht hat, sowie mit der Übergabe der Leichname von 28 weiteren.
Im Gegenzug wird Israel 250 palästinensische Gefangene entlassen, jedoch ohne hochrangige Hamas-Mitglieder. Zudem sollen 1700 Palästinenser freikommen sowie die Leichname von 360 Kämpfern übergeben werden.
Neuanfang
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu sprach von einem „Neuanfang“. „Der Montag ist der Beginn eines neuen Weges. Ein Weg des Aufbaus, der Heilung und hoffentlich auch der Annäherung der Herzen“, erklärte er.
Viele Palästinenser kehren bereits in ihre Heimatorte zurück – und finden dort nur Trümmer und massive Zerstörung vor. Bewohner beschreiben die Lage als schockierend, Helfer warnen vor nicht explodierter Munition.
Israels Verteidigungsminister kündigte an, dass sich die Armee nach der Rückkehr der Geiseln auf die Zerstörung der Hamas-Tunnel konzentrieren werde. Die vertriebenen Palästinenser stehen vor einer humanitären Katastrophe: Für die Unterbringung der 1,5 Millionen Vertriebenen werden schätzungsweise 300.000 Zelte benötigt.
Trump plant am Montag eine Rede im israelischen Parlament Knesset und will anschließend an einem Gipfel in Ägypten teilnehmen, bei dem der weitere Weg zum Frieden diskutiert werden soll.
Friedensrat
Bereits am Sonntag äußerte Trump Zweifel, ob Tony Blair – der ehemalige britische Premierminister – der richtige Kandidat für eine neue „Friedensrat“-Struktur zur Verwaltung Gazas sei. Zwar habe er Blair „immer gemocht“, wolle jedoch prüfen, ob er von allen Beteiligten akzeptiert werde.
Die mögliche Ernennung Blairs sorgte unter palästinensischen Führungspersönlichkeiten für Kritik – insbesondere wegen seiner umstrittenen Rolle beim Irakkrieg 2003.
(reuters, max)