Alarmierende Studie: TikTok und Co. verschlechtern massiv das Sprach- und Erinnerungsvermögen

Sie scrollen täglich stundenlang auf ihren Handys, kennen die neuesten Influencer, wissen aber nicht, wer Goethe war – mit massiven Folgen: TikTok & Co. schädigen das Sprach- und Erinnerungsvermögen.

Das illustrative Foto wurde mit künstlicher Intelligenz erstellt. Foto: Štandard/Midjourney

Das illustrative Foto wurde mit künstlicher Intelligenz erstellt. Foto: Štandard/Midjourney

Erst vor wenigen Tagen ließ Bestsellerautorin Maja Lunde mit ihrem neuen Buch „Rettet die Kindheit“ über die verheerenden Folgen des Digitalisierungs-Wahnsinns in Schulen und Kinderzimmern aufhorchen – statement.at berichtete (https://statement.at/1060513/gefahren-fur-kinder-bei-handy-und-tablet-bestsellerautorin-und-mutter-warnt). Jetzt zeigt auch eine aktuelle Studie aus den USA, wie sich Handy, Tablet & Co. auf unsere Kinder und Jugendlichen auswirken. Vor allem bei jenen, die viel Zeit auf Social Media verbringen.

Laut der neuen Studie des Jugendmediziners Jason Nagata von der University of California, die soeben in der Fachzeitschrift Journal of the American Medical Assocation erschienen ist, schneiden Jugendliche, die stundenlang durch Social Media-Kanäle scrollen, erheblich schlechter in Lese-, Gedächtnis- und Wortschatztests ab. 

Dafür nahm das Experten-Team rund um Jason Nagata Daten aus dem Forschungsprojekt "Adolescent Brain Kognitive Development" (ABCD) her, das Jahr für Jahr die Gehirnentwicklung und kognitiven Fähigkeiten von fast 12.000 Kindern an 21 Forschungsstandorten in den USA überwacht.

Um zu messen, wie die Mädchen und Buben in kognitiven Tests abschneiden, griffen die Wissenschaftler auf eine Reihe standardisierter Tests zurück. Dabei zeigte sich, dass Jugendliche, die kaum oder gar keine sozialen Medien nutzten, am besten abschnitten. Umgekehrt schnitten diejenigen am schlechtesten ab, die Social Media viel und zunehmend konsumieren, insbesondere in den Sprach- und Gedächtnistests.

Die Forscher der University of California räumen allerdings ein, dass die Auswirkungen von zu viel Social Media-Nutzung auf unsere Kinder und Jugendlichen noch viel gründlicher erforscht werden müssen. Nichtsdestotrotz könne das Ergebnis ihrer Studie bereits jetzt ein Argument für strengere Altersbeschränkungen sein.

GRAFIK: US-Studie / Jugendliche Handys / Social Media Nutzung
@jamanetwork.com