Bei Oberösterreichs früherem Vorzeigeunternehmen KTM, bekannt für die Produktion von Motorrädern, Street- und Offroad-Bikes, die weltweit exportiert werden, bleibt kein Stein auf dem anderen. Nach der Übernahme des insolventen Unternehmens mit Hauptsitz in Mattinghofen greift der neue indischen Mehrheitsaktionärs Rajiv Bajaj durch.
Die börsennotierte Muttergesellschaft des oberösterreichischen Motorradherstellers KTM, die Pierer Mobility AG, wird in Bajaj Mobility AG umbenannt. Alle von Stefan Pierer nominierten Aufsichtsratsmitglieder müssen ihr Mandat zurücklegen, um Platz für die neue Aufsichtsräte Rajiv Bajajs zu machen.
Dazu soll am 19. November eine außerordentliche Hauptversammlung stattfinden, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte.
Der indische Motorradbauer Bajaj ist seit 2007 Partner von KTM und hat im Frühjahr das Überleben des insolventen oberösterreichischen Unternehmens mit einer Finanzspritze gesichert. Im Gegenzug wurde vereinbart, dass Bajaj das bisherige Joint Venture Pierer Bajaj zur Gänze und damit die Kontrollmehrheit an der KTM-Mutter Pierer Mobility übernimmt.

KTM produziert seit mehr als 70 Jahren Motorräder und begann 1953 mit der Serienfertigung der „Moser-KTM“ oder Moser R 100, einer 98er Zweitaktmaschine. 20 Jahre zuvor hatte Hans Trunkenpolz in Mattighofen eine Schlosser- und Autowerkstätte gegründet, die nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Bezeichnung „Firma Moser & Co“ firmierte und Anfang der 1950er-Jahre in KTM – Kraftfahrzeuge Trunkenpolz Mattighofen – umbenannt wurde.
Heute beschäftigt KTM etwa 4000 Mitarbeiter, wobei die genau Zahl aufgrund von Insolvenz und Stellenabbau stark schwankt, 3000 davon im oberösterreichischen Mattighofen.