Hotelbetten fehlen: Brasilien setzt bei der Klimakonferenz auf Kreuzfahrtschiffe

Die Betten sind knapp! Deshalb hat die brasilianische Regierung zwei Kreuzfahrtschiffe in die Stadt Belém beordert, um für die Klimakonferenz COP30 gewappnet zu sein. Die „Costa Diadema“ und die „MSC Seaview“ sollen während des Gipfels vom 5. bis 22. November 2025 rund 10.000 zusätzliche Schlafplätze bieten.

Das Problem: Beide Riesen verbrauchen gemeinsam schätzungsweise eine halbe Million Liter Diesel pro Tag und stoßen damit mehr als 1200 Tonnen CO₂ aus – täglich. Damit könnte das diesjährige Treffen in der brasilianischen Millionenstadt als das bislang größte Kreuzfahrtschiff-Treffen in der Geschichte der COP eingehen.

Hafen erst im Bau

Laut der Tageszeitung „Folha de São Paulo“ sollen die Schiffe im Hafen von Outeiro liegen. Der muss jedoch erst fertiggestellt werden: Eine 710 Meter lange Pier-Anlage sowie zusätzliche Abfertigungsgebäude sind noch im Bau, die Kosten liegen bei 35 Millionen US-Dollar.

Schon jetzt hat die brasilianische Regierung die beiden Schiffe als Beherbergung vor Vertretern von 103 Botschaften präsentiert. Gemeinsam bieten sie 10.066 Betten, sieben Pools und 16 Restaurants – von Sushi bis Steakhouse.

Klimakonferenz mit Dieselgeneratoren

In der Vergangenheit galt die UN-Weltklimakonferenz ohnehin als eines der größten Privatjet-Treffen der Welt. Nun kommen schwimmende Hotels hinzu, deren CO₂-Bilanz die eines mittleren Industrieparks erreicht.

Die Ironie ist offensichtlich: Während in den Konferenzsälen über Emissionsziele diskutiert wird, laufen vor der Küste die Dieselgeneratoren der Kreuzfahrtriesen – rund um die Uhr.