24 Jahre nach 2753 Terrortoten bei 9/11: Linker Muslim gewinnt Bürgermeisterwahl in New York

Politisches Beben in den Vereinigten Staaten: In der US-Metropole New York City hat der 34-jährige Linkspolitiker Zohran Mamdani die Wahl zum Bürgermeister gewonnen. Mehr als 95 % der Stimmen waren ausgezählt, als die Hochrechnungen seinen Sieg bereits als sicher bestätigten.

Damit übernimmt Mamdani ab Januar das Amt des 111. Bürgermeisters der größten Stadt der USA — und das mit gleich mehreren historischen Merkmalen: Er wird der erste Muslim in diesem Amt, der jüngste Bürgermeister seit über einem Jahrhundert und zugleich ein Vertreter des demokratischen Sozialismus in einer Zeit, in der politische Polarisierung und ideologische Gegenpole in den USA zunehmend sichtbar sind.

Dauer-Konfrontation mit Donald Trump wird erwartet

Sein Wahlsieg bedeutete nicht nur einen Machtwechsel in New York (8,48 Millionen Einwohner), sondern bringt auch eine Konfrontation mit dem politischen Establishment auf nationaler Ebene: So hatte der amtierende US-Präsident Donald Trump kurz vor der Wahl öffentlich damit gedroht, Bundesmittel für die Stadt zu kürzen, falls Mamdani gewinnen sollte – ein deutliches Signal, wie hoch die politischen Erwartungen und Spannungen waren und sind.

Mamdani setzte sich in der Wahl gegen prominente Gegner wie den früheren Gouverneur Andrew Cuomo durch, der nach seiner Niederlage in der Vorwahl als Unabhängiger antrat, sowie gegen den republikanischen Kandidaten Curtis Sliwa, der weit abgeschlagen blieb. Sein Wahlkampf hatte einen klar linken Schwerpunkt: kostenlose Stadtbusse, kostenlose Kinderbetreuung, ein Mietpreisbremse-Programm für mietpreisgebundene Wohnungen und städtisch betriebene Supermärkte. Die Finanzierung dieser Maßnahmen soll über Steuererhöhungen bei sehr Vermögenden erfolgen. In New York-Begriffen: Eine Agenda für soziale Gerechtigkeit, gegen die Unzufriedenen mit steigenden Lebenshaltungskosten mobilisiert waren.

Sein Erfolg war nicht nur dem Programm geschuldet, sondern auch einem breiten politischen Bündnis. Unterstützt von progressiven Führungsfiguren wie Bernie Sanders und Alexandria Ocasio‑Cortez, mobilisierte er eine junge, diverse Wählerschaft – und traf damit offenbar den Nerv der Zeit. Seine Kampagne überzeugte vor allem in Stadtvierteln mit höherem Anteil junger Wähler, Bewohnern mit niedrigeren Einkommen und Migrationshintergrund.

New York erhält mit Mamdani eine Führungspersönlichkeit, die als klarer Gegenspieler zu konservativen Kräften gilt – insbesondere zu Trump, und seine ambitionierte Agenda könnte die Stadtpolitik in New York neu ausrichten: mehr Fokus auf soziale Infrastruktur und weniger auf traditionelle Innenstadt-Eliten. Auf nationaler Ebene könnte Zohran Mamdani zur Figur werden, die progressive Kräfte bündelt und damit über die Stadt hinaus Bedeutung gewinnt.

Natürlich wartet auf den neuen Amtsinhaber eine enorme Aufgabe: Das städtische Budget wird noch weiter massiv belastet, Widerstände im Stadtrat oder gegen höhere Steuern sind programmiert.

Kritik auf den Social-Media-Plattformen

Weltweit erinnern aber Social-Media-User daran, was erst vor 24 Jahren in New York geschah - nämlich einer der schrecklichsten Terroranschläge der Geschichte mit 3000 Toten, ausgeführt durch radikale Muslime:

  • Am Morgen des 11. September 2001 entführten 19 Mitglieder des islamistischen Terrornetzwerks Al Qaeda vier Passagierflugzeuge. Zwei davon rasten in die Zwillingstürme des World Trade Center in New York; ein drittes traf das Pentagon, das vierte stürzte in einem Feld in Pennsylvania ab.
  • Insgesamt wurden bei den Anschlägen etwa 2977 Menschen aus rund 90 Nationen getötet: 2753 in New York, 184 im Pentagon und 40 auf dem Flug nach Pennsylvania.
  • Die Zwillingstürme waren jeweils 417 Meter hoch und hatten 110 Etagen – sie zählten damals zu den höchsten Gebäuden der Welt.
  • Die Angriffe führten zu massiven wirtschaftlichen Schäden: In New York gingen etwa 430.000 Arbeitsplätze verloren, und das Brutto­inlands­produkt der Stadt fiel in den letzten drei Monaten von 2001 um schätzungsweise 30 Milliarden US-Dollar.
  • Noch Jahrzehnte später leiden Tausende Einsatzkräfte und Anwohner an gesundheitlichen Folgen durch giftigen Staub und Rauch: Mehr Feuerwehr­leute der Stadt sind mittlerweile an 9/11-bezogenen Krankheiten gestorben als am Tag des Anschlags selbst.