BMW trotzt Krise und fährt Milliardengewinn ein
Grund für den deutlichen Anstieg ist das ungewöhnlich schwache Vergleichsquartal aus dem Vorjahr, in dem BMW mit Problemen bei einem von Continental gelieferten Bremssystem zu kämpfen hatte und deswegen zeitweise nicht so viele Autos wie geplant ausliefern konnte. Damals hatte der Gewinn unter einer halben Milliarde Euro gelegen.
Dennoch kommt BMW, zu dem auch Mini und Rolls-Royce gehören, vergleichsweise glimpflich durch die Abwärtsspirale in der Autoindustrie. Insgesamt erzielte der bayerische Autobauer heuer in den ersten drei Quartalen bisher 5,7 Milliarden Euro Gewinn nach Steuern. Im Vergleich zur Konkurrenz steht BMW damit solide dar. Mercedes kommt nach neun Monaten derweil auf 3,9 Milliarden Euro Gewinn, der deutlich größere Volkswagen-Konzern mit den Töchtern Audi und Porsche nur auf 3,4 Milliarden. Davon entfallen knapp 2,1 Milliarden Euro Gewinn auf Audi, Porsche liegt nur noch knapp in den schwarzen Zahlen.
„Dass BMW im Vergleich mit dem Rest der deutschen Hersteller noch am besten dasteht, liegt auch daran, dass sie eine stabile Langzeitstrategie verfolgen“, erklärt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. "Mercedes hat sich mit seinem zu starken Schwenk auf Luxus verspekuliert, Porsche hat zu stark und schnell auf Elektromobilität gesetzt. Beide müssen jetzt zurückrudern und das kostet Absatz und Geld.“ Audi komme zwar langsam aus der Krise, leide aber letztlich immer noch an den Nachwirkungen der Dieselkrise, die den Hersteller damals aus der Bahn geworfen habe, so Dudenhöffer. „Und VW ist – neben den kriselnden Töchtern Audi und Porsche - mit seinem Stellenabbauprogramm beschäftigt.“

In der Führungsetage von BMW ist man zufrieden, sieht sich mit den aktuellen Zahlen auf Kurs, seine Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. Man habe gezeigt, "wie robust und tragfähig unser Geschäftsmodell ist", erklärt BMW-Chef Oliver Zipse. Auch die europäischen CO2-Flottenziele werde man im laufenden Jahr erreichen, "und zwar ohne Flexibilisierung oder Pooling“. Andere deutsche Hersteller sind da in einer ungünstigeren Position.
Und auch in Sachen iX3, dem ersten Modell der 'Neuen Klasse' - dem Grundkonzept für BMWs künftige Elektroautos –, ist BMW auf der Überholspur. "Die Auftragseingänge in Europa liegen deutlich über unseren Erwartungen und belegen das hohe Kundeninteresse", freut sich Zipse. Bisher ist das Auto allerdings nur in Europa bestellbar.