Mitten in Wien: Waffenlager der Terrorgruppe Hamas ausgehoben
In Wien ist ein mutmaßliches Waffenlager der international operierenden Terrorgruppe Hamas entdeckt worden – ein Fund, der Österreichs Sicherheitslage erneut ins Zentrum der europäischen Aufmerksamkeit rückt. Nach Angaben der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) besteht der dringende Verdacht, dass die Waffen für Anschläge auf israelische oder jüdische Einrichtungen in Europa bestimmt waren. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit einer groß angelegten Operation gegen ein Hamas-nahes Netzwerk.
Der entscheidende Hinweis kam von einem anderen Nachrichtendienst: In einem koordinierten Zugriff nahm die britische Polizei am Montag in London einen 39-jährigen Tatverdächtigen fest – nach Informationen des britischen Senders ITV News soll es sich um den Sohn eines führenden Hamas-Funktionärs handeln. Kurz darauf entdeckten Ermittler in Wien ein Lager mit fünf Pistolen und zehn Magazinen, versteckt in einem unscheinbaren Koffer in einem angemieteten Raum. Laut DSN wird das Depot den „auslandsoperativen Strukturen“ der Hamas zugerechnet.
Wo genau der Fund erfolgte, bleibt aus ermittlungstaktischen Gründen geheim. Fest steht jedoch, dass die Waffen für potenzielle Terrorakte bereitlagen. Die Bundesanwaltschaft in Deutschland führt seit Wochen ein Verfahren gegen mehrere mutmaßliche Hamas-Anhänger, die Waffen und Munition für Anschläge in Europa beschafft haben sollen. Drei Männer waren dort bereits Anfang Oktober verhaftet worden. Der nun in London festgenommene Brite soll an Deutschland ausgeliefert werden.
Karner lobt "exzellente Vernetzung Österreichs"
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sprach von einem „wichtigen Erfolg im Kampf gegen internationalen Terrorismus“. Österreich sei „exzellent vernetzt und entschlossen, jede Form von Extremismus konsequent zu bekämpfen“. Staatssekretär Jörg Leichtfried (SPÖ) lobte die DSN für „ihre Professionalität und den unermüdlichen Einsatz zum Schutz der Bevölkerung“.
FPÖ kritisiert unkontrollierte Massenzuwanderung
Doch der Fund entfacht auch politische Debatten. FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp sprach von einem „Sicherheitsrisiko mitten in Europa“ und kritisierte scharf die „rot-pinke Willkommenskultur“, die „Wien zu einem Magnet für Islamisten gemacht“ habe. Er forderte eine strengere Grenz- und Integrationspolitik sowie konsequente Abschiebungen radikalisierter Personen.
Sicherheitsexperten warnen seit Jahren, dass Österreich verstärkt in den Fokus extremistischer Netzwerke geraten sei. Laut aktuellen Informationen leben derzeit mehr als 300 als potenziell gefährlich eingestufte islamistische Gefährder im Land. Viele von ihnen stehen unter Beobachtung des Staatsschutzes, dennoch sei das Risiko sogenannter „Schläferzellen“ weiterhin hoch.
Der Waffenfund in Wien gilt daher als alarmierendes Signal: Österreich, das sich lange als neutrales und sicheres Land verstand, wird zunehmend zum Handlungsfeld internationaler Terrornetzwerke. Ermittler prüfen nun, ob das Arsenal Teil eines größeren europäischen Waffenrings war – und ob weitere Depots existieren.
