Russland baut Freiwilligentruppe zum Schutz kritischer Infrastrukturen auf

Neben dem Schutz der Infrastruktur sollen die Reservisten Sabotage unterdrücken, Zivilisten evakuieren oder das Anti-Terror-Regime überwachen.

Russische Soldaten bei einer Übung. Foto: Verteidigungsministerium der Russischen Föderation/Telegram

Russische Soldaten bei einer Übung. Foto: Verteidigungsministerium der Russischen Föderation/Telegram

Russische Regionen starten eine groß angelegte Kampagne zur Rekrutierung von Reservisten für spezialisierte BARS-Einheiten, die kritische Infrastrukturen vor Drohnenangriffen und Sabotage schützen sollen, berichtet der Kommersant.

Präsident Wladimir Putin unterzeichnete am 4. November ein Gesetz, das den Einsatz von Reservisten auch in Friedenszeiten erlaubt, woraufhin in rund 20 Regionen sofort mit der Arbeit begonnen wurde. Reservisten erhalten den Status eines Soldaten, einschließlich sozialer Garantien und finanzieller Leistungen.

In Brjansk beispielsweise kann ein einfacher Soldat 40.000 Rubel pro Monat erhalten, ein Kommandeur 99.000 Rubel, wobei die Regionen noch weitere Zulagen gewähren. Die Altersgrenze liegt je nach Dienstgrad zwischen 50 und 65 Jahren.

Die Teilnehmer an Ausbildungslagern haben Anspruch auf ein Einkommen, das dem der Armee vergleichbar ist, und im Todesfall auf ihre Familien. In den Verträgen wird der Einsatz innerhalb der Region festgelegt, aber das Gesetz verbietet keine Versetzung.

In Gebieten wie Tatarstan und Baschkortostan werden "mobile Schießgruppen" eingesetzt, in anderen Gebieten werden Verteidigungskräfte gebildet.

Laut der Zeitung Kommersant begann die Bildung spezialisierter Reserveeinheiten bereits vor der Verabschiedung des Gesetzes. Zu den ersten Regionen, die reagierten, gehörte das Gebiet Leningrad, das die Aufstellung der Einheit BARS-47 bekannt gab, die zur Abwehr von Drohnenangriffen und Sabotage eingesetzt werden soll.

Bis Mitte November seien ähnliche Kampagnen in mindestens neunzehn Regionen angelaufen, darunter Tatarstan, Baschkortostan und das Gebiet Nischni Nowgorod.

Die Regierung bereitet gleichzeitig ein System von Ausbildungstreffen für Personen in der Mobilisierungsreserve vor, deren Dauer sechs Monate pro Jahr nicht überschreiten darf. Reservisten haben während der Ausbildung Anspruch auf Sold, Sozialleistungen und die Beibehaltung ihres Einkommens aus ihrer zivilen Beschäftigung.

Bewerber müssen gesundheitlich tauglich sein, mindestens neun Jahre Schulbildung haben und ein einwandfreies Führungszeugnis vorweisen.

(swag)