US-Studie: Kein Beweis, dass der Klimawandel ein Artensterben verschuldet

Biologen haben das Artensterben untersucht. Entgegen der Katastrophenszenarien von Umweltschützern stellten sie fest: Es gibt keinen einzigen Beleg für einen Zusammenhang zwischen dem Aussterben von Tieren und Pflanzen und der Erderwärmung.

Die Forscher der University of Arizona haben die Daten von mehr als 160.000 Arten ausgewertet, die in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) geführt werden. Sie untersuchten, welche Arten in den letzten 500 Jahren verschwunden sind und warum, es waren 900 Tier- und Pflanzenarten, die in diesen fünf Jahrhunderten ausgestorben sind. Zwei wesentliche Ergebnisse der Studie stehen diametral dem gegenüber, was Natur- und selbst ernannte Klimaschützer seit Jahren vehement behaupten, ohne es belegen zu können.

Die Biologen Kristen Saban und John Wiens kamen zu dem Ergebnis, dass aktuell überhaupt nicht mehr Arten auf der Erde aussterben, als in früheren Jahrhunderten. Im Gegenteil: Demnach hat die Geschwindigkeit des Artensterbens von Pflanzen, Gliederfüßern und Landwirbeltieren vor 100 Jahren einen Höhepunkt erreicht und sinkt seitdem sogar. Verantwortlich seien damals primär invasive Arten auf Inseln gewesen.

Zwei Drittel der ausgestorbenen Arten lebten ausschließlich auf Inseln. Dort, wo Tier- und Pflanzenarten über Jahrtausende isoliert waren, traf sie die Globalisierung besonders hart. Auf Hawaii, den Maskarenen und in Französisch-Polynesien verschwanden Hunderte Arten – viele davon Schnecken, Muscheln oder Vögel.

Das Meer ist ein stabiler Lebensraum

Aktuell bedrohten vor allem die Zerstörung natürlicher Lebensräume die Artenvielfalt. Wälder, Feuchtgebiete und Flüsse weichen Städten und Landwirtschaft. Den Forschern zufolge haben sich die Gründe für das Artensterben im Lauf der Jahrhunderte verändert. Früher waren Jagd, eingeführte Tiere und Übernutzung die Hauptfaktoren. Heute dominiert der Verlust von Lebensräumen. Besonders stark betroffen sind Süßwasserlebensräume – dort gingen die meisten Arten verloren.

Die Studie zeigt: 30 Prozent der ausgestorbenen Tiere und Pflanzen stammten aus Süßwasserregionen, nur ein Prozent aus dem Meer. Damit gilt das Meer derzeit als vergleichsweise stabiler Lebensraum.

Keine einzige Art aufgrund einer Erderwärmung verschwunden

Gleichzeitig weisen die beiden darauf hin, dass vor allem Weichtiere wie Schnecken und Muscheln sowie Wirbeltiere aussterben, Pflanzen und Gliederfüßer seien dagegen weniger stark betroffen. Überraschend sei noch gewesen, dass es aus den vergangenen 200 Jahren keinen einzigen Beweis für ein beschleunigtes Artensterben wegen des Klimawandels gebe. Keine einzige Art ist bislang wegen der Erwärmung verschwunden.

Als Entwarnung wollen die Biologen ihre Studie jedoch nicht verstanden wissen, auch wenn der Klimawandel aktuell keine Rolle spiele: "Das heißt aber nicht, dass der Klimawandel ungefährlich ist. Er ist eine Bedrohung für die Zukunft, aber nicht die Ursache der bisherigen Verluste“, sagte Wiens.

Gegenwärtig bedroht der Mensch die Artenvielfalt vor allem indirekt – durch Abholzung, Landwirtschaft, Staudämme und Flächenverbrauch. Invasive Arten verursachten in der Vergangenheit 38 Prozent aller Aussterben, Lebensraumzerstörung 31 Prozent und Übernutzung 20 Prozent.

Ihre Studie haben die Biologen in den Proceedings of the Royal Society of London veröffentlicht.