Laut FPÖ-Chef Nepp sei die Kriminalität in Wien im vergangenen Jahr 2024 um fünf Prozent gestiegen - es waren 4,6 Prozent. "Auf Wiens Straßen ereignen sich im Durchschnitt drei Messerattacken", sagte er in einer Pressekonferenz der Freiheitlichen und sprach von einem "zunehmenden Sicherheitsnotstand".
Tatsächlich wurden in Wien 956 Messerangriffe registriert. Darunter 177 Fälle von schwerem Raub mit Messer, 410 gefährliche Drohungen, 24 schwere Körperverletzungen und acht Morde. Verantwortlich für diese Entwicklung seien nach Meinung des Politikers vor allem Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).
Die Polizei sieht Nepp aufgrund der angespannten Personalsituation in einer dramatischen Lage. Viele junge Polizisten würden "oft schnell das Handtuch werfen", was die Situation zusätzlich verschärfe. Dazu komme ein strukturelles Problem mit der Öffnungszeit vieler Inspektionen: Zwei Drittel aller Polizeidienststellen in Wien seien nachts und am Wochenende geschlossen, um Dienstzeiten einzusparen.
Vor allem kritisierte der Wiener FOÖ-Chef, dass dass von den bundesweit knapp 1.500 geplanten neuen Polizeikräften nur ein kleiner Teil in Wien einegsetzt werden solle. "Das ist zu wenig, wir brauchen allein in Wien 1.500", sagte er und forderte Bürgermeister Ludwig auf, sich auf Bundesebene für eine deutliche Erhöhung einzusetzen.
Nepp plädierte für einen Sicherheitsgipfel für Wien, "um einen funktionierenden Sicherheitsapparat zu gewährleisten".

Für die Forderungen von Dominik Nepp nach mehr Polizisten spricht such die Aufklärungsquote bei den Straftaten. Sie ist in Wien entgegen dem Bundestrend im Jahr 2024 gesunken und betrug nur noch 43,4 Prozent. Dafür ist die Zahl der ausgeforschten Tatverdächtigen (98.996) leicht angestiegen, was für die hohe Qualität der Beamten in den notorisch unterbesetzten Polizeidienststellen spricht. Von den ausgeforschten Tatverdächtigen waren 57,1 Prozent Nicht-Österreicher.
