NATO erwägt Präventivschläge gegen Russland - Moskau antwortet

Die NATO erwägt die Möglichkeit von Präventivschlägen gegen Russland als Teil ihrer Verteidigung gegen hybride Bedrohungen.

Symbolfoto. Foto: Kim Kyung-Hoon/Reuters

Symbolfoto. Foto: Kim Kyung-Hoon/Reuters

In einem Interview mit der Financial Times überraschte Giuseppe Cavo Dragone, Vorsitzender des Militärausschusses der Allianz, mit seinem Statement: Ihm zufolge geht es nicht mehr nur um Reaktion, sondern auch um die Notwendigkeit, proaktiv zu handeln - insbesondere im Cyberspace, wo Angriffe, Sabotage und Eingriffe in den Luftraum immer häufiger werden.

Einige Mitgliedstaaten, insbesondere von der Ostflanke, fordern ein härteres Vorgehen. Dragone bezeichnete einen Präventivschlag als Verteidigungsmaßnahme, räumte aber auch ein, dass er außerhalb des traditionellen Rahmens der Allianz liege.

Moskau hat mit scharfen Worten reagiert. Die russische diplomatische Sprecherin Maria Zakharova bezeichnete die Äußerungen als unverantwortlich und warf Dragone vor, die Friedensgespräche sabotieren zu wollen.

Auch baltische und finnische Beamte reagierten auf die Situation. Laut der finnischen Außenministerin Elina Valtonen ist ein kühler Kopf gefragt, aber auch ein durchsetzungsfähiges Vorgehen ist möglich.

Die NATO führt derzeit die Operation Baltic Guard durch, die bisher eine abschreckende Wirkung hatte und mehrere Zwischenfälle erfolgreich verhindert hat.

(swag)