Claudia Nothelle diente dem RBB nur sieben Jahre als Programmchefin, verabschiedete sich frühzeitig vom ARD-Sender. In dieser Zeit verdiente sie laut BILD-Zeitung 1,3 Millionen Euro. Mit gerade einmal 53 Jahren stieg die heute 61-jährige Managerin aus, arbeitet inzwischen als Professorin an der Hochschule in Magdeburg (D), wo sie geschätzte 7000 Euro monatlich verdient.
Der RBB stellte die Ruhegehaltszahlung von Nothelle im Dezember 2023 im Zuge der Vetternwirtschaftsaffäre um die Ex-Intendantin Petra Schlesinger ein, dagegen zog die Kurzzeit-Direktorin vor das Arbeitsgericht. Mit Erfolg. Inzwischen rechtskräftig entschieden die Richter, dass der früheren Programmchefin das Geld bis zu ihrem Lebensende zustünde. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung kommen so auf den öffentlichen-rechtlichen Sender - den Gebührenzahler - weitere Kosten von vier Millionen Euro zu.
Die üppige Zusatzversorgung von Claudia Nothelle ist sicher ein Ausreißer nach oben. Doch generell gilt: Die öffentlich-rechtlichen Sender sorgen auf Kosten der Gebührenzahler teils üppig für ihre Pensionisten. Der heimische ORF lässt sich da nicht lumpen. "Direktzusatzpensionen" heißt das Zauberwort, mit dem der Österreichische Rundfunk seinen ehemaligen Spitzenkräften den Ruhestand vergoldet.
ORF verteilt jährlich Millionen an Ex-Topverdiener
So zahlte der ORF (Stand 2020) 487 früheren Top-Verdienern pro Jahr insgesamt fast 11,8 Millionen Euro an Direktzusatzpensionen aus. Jeder einzelne von ihnen bekam somit durchschnittlich 1723 Euro (mal 14) auf seine ohnehin üppige Pension obendrauf.
Etwa soviel, wie pensionierte österreichische Männer (2321 Euro) und Frauen (1594) im Durchschnitt insgesamt monatlich zur Verfügung haben.