USA verkaufen Aufenthaltsrecht: Die neue ,,Gold Card‘‘ für Millionäre

Die USA öffnen Reichen aus aller Welt eine neue Tür: Für eine Million Dollar gibt es jetzt die ,,Trump Gold Card‘‘ – ein Aufenthaltsrecht mit politischem Branding, steuerlichen Vorteilen und offenem Widerspruch zu bisherigen Visa-Regeln.

Mit der Gold-Cart sollen finanzstarken Ausländern Türen zur USA geöffnet werden. Foto: Photo by Andrew Harnik/Getty Images

Mit der Gold-Cart sollen finanzstarken Ausländern Türen zur USA geöffnet werden. Foto: Photo by Andrew Harnik/Getty Images

WASHINGTON. Die Vereinigten Staaten bieten vermögenden Ausländern ab sofort ein Aufenthaltsrecht zum Fixpreis an. Präsident Donald Trump hat die Bewerbungsphase für die neue ,,Trump Gold Card‘‘ eröffnet – ein Programm, das seit seiner Vorstellung für Debatten über Migration, Leistungsprinzip und politische Inszenierung sorgt.

Für eine Million US-Dollar erhalten Käufer nach einer erfolgreichen Sicherheits- und Hintergrundprüfung das Aufenthaltsrecht in den USA. Die Regierung bewirbt das Angebot als gezielte Maßnahme, um qualifizierte Arbeitskräfte an amerikanische Unternehmen zu binden. Zugleich stellt der Präsident hohe Einnahmen für den Staatshaushalt in Aussicht. Laut Handelsministerium soll das ,,Gold Card‘‘-Programm mehr als hundert Milliarden Dollar einspielen, während eine später geplante ,,Platinum Card‘‘ sogar Einnahmen in Billionenhöhe generieren soll – ohne genaue Angaben zum Zeitraum.

Politisches Marketing in Goldoptik

Optisch und rhetorisch ist das Programm eng mit Trump verknüpft. Auf der goldfarbenen Karte prangt sein Porträt neben der Freiheitsstatue, die Website spricht zusätzlich von einer Warteliste für eine ,,Trump Platinum Card‘‘. Für fünf Millionen Dollar soll diese Karte künftig einen Aufenthalt von bis zu 270 Tagen pro Jahr ermöglichen – verbunden mit einem weitreichenden steuerlichen Vorteil: Einkommen, das außerhalb der USA erzielt wird, bleibt steuerfrei.

Trump selbst feierte das Programm auf Truth Social. ,,SO AUFREGEND! Unsere großartigen amerikanischen Firmen können endlich ihre wertvollen Talente behalten.‘‘

Kritik an neuen Visa-Regeln

Denn erst im Herbst hatte Washington die Bedingungen für das H-1B-Visum drastisch verändert. Für diese bei Tech-Firmen beliebte Kategorie soll künftig eine Gebühr von 100.000 Dollar anfallen – zuvor waren es nur wenige Tausend. Das H-1B-Visum dient eigentlich dazu, qualifizierte Beschäftigte ins Land zu holen. Kritiker sehen in der neuen Gebührenordnung eine klare Verzerrung: Die Tür für Wohlhabende werde geöffnet, während sie für Fachkräfte geschlossen werde.

Damit geraten zwei Linien der US-Einwanderungspolitik in direkten Widerspruch – eine, die Zugang verkauft, und eine, die Zugang verteuert. Für die einen ein wirtschaftliches Instrument, für andere ein symbolpolitischer Bruch mit dem Anspruch, Talent statt Vermögen zu priorisieren.