Die Zeichen mehren sich für ein Comeback von Kurz - und damit für eine FPÖ-ÖVP-Koalition
Die katastrophalen Umfragewerte der Volkspartei und des derzeitigen Bundesparteichefs - zehn Prozent bei der jüngsten Kanzlerfrage der Lazarsfeld Gesellschaft - bleiben nicht ohne Folgen: Österreich könnte bereits im kommenden Jahr die Angelobung einer neuen Bundesregierung erleben - und ein Comeback von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (39).
Dass er den Wechsel an der Spitze in der ÖVP durchsetzen könnte, ist ziemlich klar: Sebastian Kurz müsste nur mit der Neugründung einer neuen konservativen, anti-woken und in der Migrations-Thematik ernstzunehmenden Partei drohen, die Finanzierung dieser neuen Fraktion wäre dank seiner ausgezeichneten Kontakte zu zahlreichen millionenschweren Unternehmern leicht zu stemmen.

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Ob aber tatsächlich eine Neuwahl kommt, ist nämlich fraglich - die Gefahr für die ÖVP-Spitze, dass bei einer weiteren Nationalratswahl die FPÖ mit Herbert Kickl auf 46 % und somit auf eine mögliche Mandatsmehrheit im Parlament kommt, ist groß. Somit sei ein fliegender Wechsel der Koalitionspartner wesentlich wahrscheinlicher - statement.at hat darüber bereits berichtet (Statement Österreich - Geheimgespräche von ÖVP und FPÖ - kommt im Jänner ein fliegender Wechsel?).
Bei diesen Gesprächen zwischen FPÖ und ÖVP, die von beiden Parteiführungen dementiert werden, könnte eine Kompromisslösung die Rückkehr von Sebastian Kurz begünstigen: Herbert Kickl wird - vorerst - Kanzler, Kurz Außenminister und Vizekanzler. Der jetzige Cyber-Security-Unternehmer könnte sich mit der berechtigten Hoffnung auf Neuwahlen im Jahr 2027, bei denen dann die ÖVP wieder vor der FPÖ liegen könnte, einlassen.
Übergabe von Stocker an Kurz bereits in wenigen Wochen?
Unter Wiens gut informierten Polit-Insidern wird dieser Ablauf zur Entmachtung Stockers und zur Beendigung der Zusammenarbeit mit der nicht wirklich gut performenden SPÖ und den skandalgeschüttelten NEOS mit der Erzählung untermauert, dass erst vor wenigen Tagen bei einem abendlichen Treffen von zahlreichen Kurz-Unterstützern und bekannten Wirtschaftstreibenden bei einer Rede gesagt worden sei, man müsse "sich nur noch etwa gedulden".
Auch die bekannte Politik-Journalistin Isabelle Daniel zitiert aktuell auf oe24.at einen ÖVP-Insider dazu: "Natürlich merken wir, wie im Hintergrund gezündelt wird." Gemeint sind dabei die medialen Aktivitäten von Ex-Kanzler Sebastian Kurz. Die laufenden Verfahren der Justiz, so schreibt Daniel, seien in der heutigen politischen Stimmung "kein Hindernis" mehr.