Nach dem Terrorangriff auf eine Chanukka-Feier am berühmten Bondi Beach im australischen Sydney mit 16 Toten (Statement berichtete) zeigen sich Politik, Kirchen und jüdische Verbände weltweit tief betroffen. Österreichs Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) betonte in einer ersten Stellungnahme: „In diesen dunklen Stunden stehen wir vereint mit unserem strategischen Partner Australien und stehen Gewalt, Hass und jedweder Form von Antisemitismus fest entgegen“. Bundespräsident Alexander van der Bellen stellte auf der Plattform Bluesky klar: „Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz“.
In Deutschland meldete sich als einer der ersten Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) zu Wort. Wadephul schrieb auf der Plattform X, der Anschlag sei „ein Akt des Hasses“, der der sich am ersten Tag von Chanukka gegen alle Jüdinnen und Juden weltweit richte. „Meine Gedanken sind bei den Familien der Ermordeten, den Verletzten und der jüdischen Gemeinde.“ Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) rief dazu auf, jüdisches Leben sichtbar zu unterstützen. "Überall dort, wo in diesen Tagen Chanukka-Kerzen entzündet werden, sollten wir Solidarität und Gesicht zeigen.“ Sie selbst werde das Mittwoch bei einer Solidaritätskundgebung vor dem Brandenburger Tor machen. Und: "An Antisemitismus dürfen wir uns nie gewöhnen, ihn nie unter uns dulden – nie dürfen wir schweigen, wenn jüdisches Leben bedroht ist."
Ebenfalls entsetzt äußerten sich UNO-Generalsekretär Antonio Guterres und US-Präsident Donald Trump: Guterres bezeichnete den Anschlag als „abscheuliche Attacke“ und schrieb auf X: „Mein Herz ist bei der jüdischen Gemeinschaft auf der ganzen Welt an diesem ersten Tag von Chanukka, einem Fest, das das Wunder des Friedens und das Licht, das die Dunkelheit besiegt, feiert.“ Trump verurteilte den Angriff als „rein antisemitischen Anschlag“.
Große Bestürzung aus aller Welt – und massive Kritik aus Israel
Großbritanniens Premier Keir Starmer erklärte: „Die Nachricht, dass der Angriff auf dem Bondi Beach ein antisemitischer Terroranschlag gegen jüdische Familien bei einer Chanukka-Veranstaltung war, ist widerlich“. Und auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich schockiert: „Europa steht Australien und der jüdischen Gemeinschaft überall bei. Wir stehen gemeinsam gegen Gewalt, Antisemitismus und Hass ein“.
Israels Staatspräsident Jizchak Herzog äußerte angesichts des erneuten antisemitischen Angriffs nicht nur Bestürzung, sondern auch massive Kritik an der australischen Regierung und forderte sie zu mehr Schutz der jüdischen Gemeinde auf: „Wir wiederholen unsere Warnungen immer wieder gegenüber der australischen Regierung, um Maßnahmen einzufordern und gegen die enorme Welle des Antisemitismus zu kämpfen, die die australische Gesellschaft heimsucht.“
Rückendeckung bekommt Jizchak Herzog von Israels Premier Benjamin Netanjahu. Auch er macht der australischen Regierung schwere Vorwürfe. Er habe seine Amtskollegen immer wieder gewarnt, dass die Politik des Landes den Antisemitismus schüre, erklärte Netanjahu Sonntagabend in einer Stellungnahme. Antisemitismus verbreite sich, „wenn führende Politiker schweigen“. „Sie müssen Schwäche durch Handeln ersetzen.“
Während die westliche Welt mit Entsetzen und Fassungslosigkeit auf den erneuten antisemitischen Terrorangriff reagierte, halten sich muslimische Länder bisher bedeckt in ihren Reaktionen und der Anteilnahme.