CDU-Politiker Spahn: TikTok wirkt wie Heroin, Erlaubnis erst ab 16 Jahren
Jens Spahn war mal Gesundheitsminister, das Wohlergehen der Jugend scheint ihm weiterhin ein großes Anliegen zu sein. Jetzt hat sich der heutige Fraktionschef der CDU im deutschen Bundestag der Eindämmung von TikTok und Instagram verschrieben.
In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte der Politiker, Apps wie TikTok und Instagram würden laut Forschern das Belohnungssystem im Gehirn junger Menschen in etwa so ansprechen wie heroin: „„Wer schon mal versucht hat, einem Zwölfjährigen das Smartphone wegzunehmen, während der bei TikTok unterwegs ist, weiß um die Entzugserscheinungen“, sagte Spahn.
Ein generelles Verbots der Plattform-Nutzung seien zwar ein scharfes Schwert, aber: „Wir verbieten Jugendlichen auch Alkohol und Nikotin, um das noch wachsende Gehirn zu schützen. Und wenn TikTok wie eine noch härtere Droge wirkt, müssen wir etwas tun“, so der Fraktionsvorsitzende: „Wir wägen noch ab. Eine Möglichkeit wäre eine Altersgrenze für Social Media bei 16 Jahren.“
Verbote schwer durchsetzbar
Die Berliner Regierungsparteien hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, den Kinder- und Jugendschutz im Internet zu stärken. In den vergangenen Monaten äußerten sich Politiker unterschiedlicher Parteien zu einer Altersgrenze in den sozialen Medien. Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder lehnte dies ab. Kanzleramtschef Thorsten Frei (CDU) hält solche Vorgaben für schwer durchsetzbar. Grünen-Chefin Franziska Brantner hingegen sprach sich für ein Social-Media-Verbot für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren aus.
Auch Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) sprach sich inzwischen für eine Altersgrenze aus. „Wir haben die erste Generation, an der wir ein digitales Experiment ohne jegliche Kontrolle durchführen“, sagte er der Mediengruppe Bayern: „Manche sagen, das wäre alleinige Aufgabe der Eltern, aber das greift zu kurz. Wir lassen nicht zu, dass ein 14-Jähriger Auto fährt, ein 13-Jähriger raucht oder Alkohol trinkt. Aber wir lassen zu, dass sich Kinder und Jugendliche auf Plattformen herumtreiben, die Süchte, psychische Erkrankungen, eine Kultur des ewigen Vergleichens befördern, die nicht akzeptabel ist.“